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Christine Westermann im Interview zu ihrem Buch „Die Familien der anderen“ 

 

Ob zur Unterhaltung oder (Weiter-)Bildung – Gründe, Bücher zu lesen, gibt es viele. Journalistin und Bestsellerautorin Christine Westermann liest unter anderem von Berufs wegen und bereichert mit ihren Buchempfehlungen bereits seit vielen Jahren die deutsche Literaturszene.

In unserem exklusiven Interview erzählt sie von ihrem neusten eigenen Werk „Die Familien der anderen“, das von ihrer persönlichen Lebens- und Lesereise handelt.  

 

 

Was steckt hinter dem Titel Ihres neuen Buches „Die Familien der anderen“? 

 

Die Neugier auf das Leben der anderen. Ich bin in schwierigen Familienverhältnissen aufgewachsen. Es war nicht immer lustig, weil ich sehr früh gelernt habe, dass es im Leben nicht immer glatt läuft. Aber es war auch gut, weil ich genau an diesen Herausforderungen gewachsen bin. 

 

 

Sie haben sich dazu entschieden, parallel zum Schreiben Ihres Buchs Thomas Manns „Der Zauberberg“ zu lesen. Warum ausgerechnet dieses Werk? 

 

Ich fürchte, ich habe eine Bildungslücke, was die Literaturklassiker angeht. Und die würde ich gern schließen. Aber ich kriege irgendwie nicht die Kurve. Und als ich angefangen habe, ein Buch über die Bücher in meinem Leben zu schreiben, dachte ich, da muss wenigstens ein Klassiker rein. Bei „Der Zauberberg“ kannte ich einige Details der Geschichte schon: Es gibt ein Sanatorium, Liegestühle auf dem Balkon, eine schöne Russin, gute Zigarren. Das hat mir gefallen, also ist es Thomas Mann geworden. 

 

 

Wie hat sich die Bedeutung des Lesens im Laufe des Lebens für Sie persönlich verändert? 

 

Gern gelesen habe ich immer. Aber nicht regelmäßig, also nie die Bestenlisten hoch und runter. Seit 20 Jahren mache ich Buchempfehlungen. Jetzt ist Lesen zum Beruf geworden. Ich lese pro Monat sechs bis acht Bücher. Und finde es wunderbar.  

 

 

Gibt es ein Buch, bei dem Sie sich wünschten, Sie hätten es eher gelesen und warum? 

 

Nein. Mir fällt jedenfalls keines ein. Ich bedauere es manchmal, dass mir nicht die Zeit bleibt, außerhalb der Buchtipps Bücher nur zum Vergnügen zu lesen. Ohne gleich eine Empfehlung im Kopf zu formulieren. 

 

 

Wenn Sie die Möglichkeit hätten, ein Kapitel Ihres eigenen Lebens umzuschreiben, welches wäre dies?  

 

Gute Frage. Keines, glaube ich. Nicht mal die unangenehmen Kinder- und Jugendjahre würde ich neu schreiben wollen. Ich glaube, dass der liebe Gott einen Plan für mein Leben hat. Ich fühle mich geschützt und geleitet und er wird schon wissen, warum er mich manchmal auf Umwege schickt. 

 

 

Beruflich lesen und rezensieren Sie zahlreiche Werke unterschiedlicher Genres. Haben Sie Ihre Bewertung jemals bereut beziehungsweise revidiert?  

 

Nein, ich schreibe ja keine Verisse, ich empfehle Bücher. Verrisse finde ich überflüssig. Warum sollen Menschen lesen, warum mir ein Buch so gar nicht gefällt? Sie sollen stattdessen meine Begeisterung für einen Roman oder ein Sachbuch spüren. Da kann es allerdings schon manchmal passieren, dass ich mit meinem Enthusiasmus übers Ziel hinausschieße. Aber auch das bereue ich nicht. 

 

 

Sie arbeiten als Moderatorin, Journalistin und Autorin. Welche Ihrer Tätigkeiten erfüllt Sie am meisten? 

 

Ich mag alle drei. Kommt ganz darauf an, was genau es ist. Ich mache sehr gern Interviews, frage Menschen nach ihrem Leben. In den letzten 20 Jahren habe ich sechs Bücher geschrieben. Das ist eine sehr intensive Arbeit, man taucht in sein Inneres ein. Vor allem beim aktuellen Buch habe ich das so empfunden. Moderationen schreibe ich für Radiosendungen. Und bei meinen Lesungen ist es auch eine Art Moderation, ein Zwiegespräch mit dem Publikum. Nicht so mein großer Favorit sind Moderationen auf einer großen Bühne, womöglich noch mit Showtreppe. 

 

 

Gibt es einen weiteren Tätigkeitsbereich, der Sie reizt und in dem Sie sich gerne ausprobieren würden? 

 

Ärztin vielleicht? Als Mediziner weiß man, was für ein Wunderwerk der Körper eines Menschen ist. Wie alles mit allem zusammenhängt. Dieser Blick ins Innere, der interessiert mich immer und überall. 

 

 

Was wünschen Sie sich für die Zukunft? 

 

Mit fast 74 Jahren habe ich begriffen, wie wichtig Gesundheit ist. Die wünsche ich mir. Und damit verbunden auch ein langes Leben. Weil ich es so schön finde.  

 

 

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